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Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme im Alter

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Liebe Leserinnen und Leser!

Bestimmt kennen auch Sie das Gefühl, wenn etwas „quer im Magen liegt“. Dieses unangenehme
Bauchgefühl entsteht dann, wenn wir etwas Falsches oder zu viel gegessen haben. Manchmal kann
auch Stress Bauchschmerzen auslösen. Der Magen-Darm-Trakt im menschlichen Körper ist häufig
sehr sensibel. Eine falsche Ernährung, Übergewicht sowie zu wenig Bewegung gehören zu den
häufigen Ursachen für Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme. Insbesondere Senioren sind
anfällig für Erkrankungen im Magen- und Darmbereich.

Dadurch, dass im Alter Speichelfluss und Muskelkraft im Bereich der Speiseröhre nachlässt, fällt das
Kauen und Schlucken von Nahrung schwerer. Darüber hinaus wird im Magen häufig weniger
Magensäure produziert, weshalb Senioren oft unter Appetitlosigkeit leiden oder bereits früh ein
Sättigungsgefühl empfinden. Da aber auch die Muskulatur des Dünndarms an Leistungsfähigkeit
nachlässt, wird die Verdauung verlangsamt, was zu einer Verstopfung führen kann.

Wann Sie mit Bauchschmerzen zum Arzt müssen

Bauchschmerzen hat jeder einmal. In der Regel steckt eine nicht vertragene Mahlzeit oder eine
Magenverstimmung dahinter. Halten die Schmerzen jedoch an und werden von Erbrechen und
Fieber begleitet, kann dies ein Hinweis auf eine Darminfektion sein. Bei plötzlich auftretenden
Schmerzen, Schweißausbrüchen sowie Blut im Stuhl sollten Sie unverzüglich ein Arzt konsultieren, da
diese Symptome auch auf Darmkrebs, Darmverschluss oder einen Herzinfarkt hinweisen könnten.

Wenn Sie unter leichtem Durchfall leiden, kann dies auf eine Viren- oder Bakterieninfektion
hinweisen. Ihr Körper reagiert dann mit Durchfall, um die Schädlinge im Körper loszuwerden. Deshalb
sollten Sie in diesem Fall auch keine Medikamente einnehmen, sondern erst einmal abwarten. Hält
der Durchfall jedoch über mehr zwei Tage an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Sehr schnell zeichnen
sich bei älteren Menschen mit Durchfallerkrankungen Mangelerscheinungen im Wasser- und
Salzhaushalt ab, weshalb bei Durchfall unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten
ist.

Für Verstopfung gilt das Gleiche: Hält Ihre Verstopfung mehrere Tage an, sollte ein Arzt zu Rate
gezogen werden. Bei älteren Menschen kann eine anhaltende Verstopfung ein Hinweis auf eine
schwerwiegendere Erkrankung sein kann.

Wie Bauchschmerzen untersucht werden

Erste Anlaufstelle für anhaltende Bauchschmerzen ist der Hausarzt. Im Rahmen der Anamnese und
körperlichen Untersuchung wird dieser versuchen, die Bauchschmerzen genau zu lokalisieren. Die
zahlreichen Nervenverschaltungen im Bauchraum können nämlich dazu führen, dass die Schmerzen
nicht nur die Bauchorgane Magen, Darm, Galle sowie Bauchspeicheldrüse betreffen, sondern auch
Erkrankungen an angrenzenden Organen.

So können insbesondere bei älteren Menschen Schmerzen oberhalb des Zwerchfells auf eine Herzerkrankung, eine Brustfellentzündung oder aber in Kombination mit Sodbrennen auf eine Entzündung der Speiseröhre hinweisen. Schmerzen im oberen bis mittleren Bauchbereich werden hingegen auch wahrgenommen, wenn die eigentliche Ursache bei der Wirbelsäule oder der
Rückenmuskulatur liegt. Bei Nierenproblemen strahlen die Schmerzen häufig in die Bauchseite aus und bei einem schmerzenden Unterbauch denkt der Arzt schnell an Darm-, Gebärmutter- und
Eierstock-Beschwerden sowie an ein Aneurysma.

Da beispielsweise auch Schmerzen im Oberbauch sowohl von der Gallenblase, dem Dünndarm sowie
der Bauchspeicheldrüse oder dem Dickdarm ausgehen können, muss der Arzt weitere
Untersuchungen vornehmen. Über das Abtasten hinaus wird der Arzt Blut- und
Ultraschalluntersuchungen durchführen. Ist die Ursache dann noch nicht geklärt, folgen in der Regel
Magen- und Darmspiegelungen durch einen Facharzt.

Tipps und Tricks gegen Bauchschmerzen

Hinter den lästigen Bauchschmerzen verbirgt sich häufig eine Verkrampfung der Bauchmuskulatur.
Krämpfe lösen sich schneller durch den Einfluss von Wärme, weshalb eine Wärmflasche oft
Linderung herbeiführen kann. Unterstützt werden kann dieser Effekt mit einer leichten Massage, die
auch schmerzhafte Blähungen auflöst. Darüber hinaus wirken Tees mit Kamille, Melisse, Fenchel,
Pfefferminze, Salbei, Anis, Schafgarbe oder Ingwer krampflösend und beruhigend auf die
Magenschleimhaut.

Zu den weiteren Hausmitteln gegen Bauchschmerzen gehört auch die Heilerde, die zahlreiche
Mineralien und Spurenelemente enthält und Säuren sowie Gifte binden kann. Heilerde können Sie
als Kapsel oder Pulver in Apotheken oder Drogerien kaufen und nach Packungsbeilage einnehmen.

Wenn Sie hingegen oft unter Sodbrennen leiden, könnte Ihnen das langsame Verspeisen von ein paar
Nüssen helfen. Gegen Verstopfung können Pflaumen und andere im Magen aufquellende
Trockenfrüchte hilfreich sein, da sie die Darmbewegung anregen und das Stuhlvolumen vergrößern.

Achten Sie bei Ihrer Ernährung darauf, lieber fünf kleinere Portionen statt drei große Mahlzeiten zu
sich zu nehmen, um Ihren Magen nicht zu strapazieren. Auch kohlensäurehaltige Getränke, Kaffee
und Nikotin können die Magenschleimhaut reizen.

Die Ernährung hat einen entscheidenden
Einfluss auf die Verdauung

Das A und O für eine gesunde Darmflora ist eine ausgewogene und altersgerechte Ernährung.
Empfindliche Senioren sollten auf den regelmäßigen Verzehr von fettigen Speisen und Süßigkeiten
sowie auf Alkohol und Nikotin verzichten. Frisches Obst, Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukte
halten hingegen die Verdauung im Gleichgewicht. Dabei ist darauf zu achten, dass die Speisen gut
und ausreichend gekaut werden, um dem Körper die Verdauung zu erleichtern.

Besonders wichtig ist auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Optimaler Weise sollten mindestens
zwei Liter Wasser am Tag getrunken werden. Zusätzlich profitiert die Verdauung von regelmäßiger
Bewegung. Ein kleiner Verdauungsspaziergang verbrennt zwar nicht viele Kalorien, regt aber den
Stoffwechsel an. Nicht zuletzt gilt es, Stress zu vermeiden. Denn nicht umsonst heißt es schon im
Volksmund „das ist mir auf den Magen geschlagen“.

Schonkost und leichte Vollkost bietet
dem Magen-Darm-Trakt eine Verschnaufpause

Wenn früher von Schonkost die Rede war, handelte es sich in der Regel um eine einseitige
Ernährungsempfehlung für Darm, Leber und Galle. Natürlich sollten Sie in akuten Phasen nach
Eingriffen oder Erkrankungen den Ernährungsratschlägen Ihres Arztes Folge leisten. Bei leichten
Magen-Darm-Beschwerden können Sie Ihrem Verdauungstrakt aber auch selbst eine kleine Auszeit
zur Rehabilitation gönnen.

Bei Magenschmerzen, Bauchkrämpfen oder Darminfekten können Sie Ihren Körper durch eine
Teepause entlasten. Trinken Sie ein bis zwei Tage möglichst viel Kräutertee und nehmen wenn
überhaupt nur kleinere Mahlzeiten aus Zwieback oder Weißbrot zu sich. Im Anschluss daran können
Sie Ihre Kost wieder abwechslungsreicher – aber unbedingt fettarm – gestalten, wobei Sie auf
kleingeschnittenes oder püriertes Gemüse sowie Kartoffeln zurückgreifen sollten.

Wenn es Ihnen nach ein paar Tagen etwas besser geht, können Sie Ihre Ernährung wieder zu einer
fettreduzierten Mischkost aufbauen. Neben Gemüse, Obst und Getreideprodukten gehören auch
fettarme Fleischsorten sowie Milchprodukte zur Mischkost, die Sie bis zum Abklingen Ihrer
Beschwerden zu sich nehmen können. Im Rahmen einer 24-Stunden-Betreuung übernimmt das
Betreuungspersonal auch das Zubereiten der Mahlzeiten und kann Senioren bei einer gesunden
Ernährung unterstützen.

Aber bitte denken Sie daran: Bei länger anhaltenden Beschwerden sollten Sie unbedingt einen Arzt zur Abklärung aufsuchen!

Bildquellennachweis: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de