Angststörung

Angststörungen gehören zu den psychischen Erkrankungen, die durch übermäßige und anhaltende Furcht oder Angst gekennzeichnet sind, welche die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Diese Zustände gehen über normale, situationsbedingte Ängste hinaus und äußern sich in einer Vielzahl von Symptomen, die sowohl psychischer als auch physischer Natur sein können.

Erscheinungsformen und Symptomatik

Das Spektrum von Angststörungen ist breit gefächert. Eine Panikstörung äußert sich beispielsweise in wiederkehrenden, unerwarteten Panikattacken, die von intensiver Furcht begleitet werden und oft mit körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Atemnot oder Brustschmerzen einhergehen. Eine generalisierte Angststörung ist gekennzeichnet durch eine übermäßige und kaum kontrollierbare Sorge um verschiedene Lebensbereiche, die über einen längeren Zeitraum besteht. Bei einer sozialen Phobie (sozialen Angststörung) steht die intensive Angst vor sozialen Situationen im Vordergrund, in denen Betroffene befürchten, negativ bewertet oder gedemütigt zu werden. Spezifische Phobien sind hingegen durch eine ausgeprägte und irrationale Furcht vor bestimmten Objekten oder Situationen definiert, wie etwa Höhen, Tieren oder geschlossenen Räumen. Auch die Agoraphobie, also die Angst vor Orten oder Situationen, aus denen eine Flucht schwierig sein könnte oder in denen im Falle einer Panikattacke keine Hilfe verfügbar wäre, zählt zu den Angststörungen. Diese Vielfalt der Erscheinungsformen unterstreicht die Komplexität der Erkrankung.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Entstehung von Angststörungen wird durch ein komplexes Zusammenspiel biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren beeinflusst. Genetische Faktoren spielen eine Rolle, ebenso wie neurobiologische Ungleichgewichte, insbesondere im Zusammenhang mit Neurotransmittern wie Serotonin und Noradrenalin. Psychologische Faktoren umfassen Lernerfahrungen, wie beispielsweise die Entwicklung einer Angst durch traumatische Erlebnisse oder die Beobachtung ängstlichen Verhaltens bei Bezugspersonen. Auch bestimmte Denkstile, die eine übermäßige Bedrohungsinterpretation fördern, können zur Entwicklung von Angststörungen beitragen. Soziale Faktoren wie Stress, Traumata oder chronische Belastungen können ebenfalls als Auslöser oder aufrechterhaltende Faktoren wirken.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose von Angststörungen erfolgt in der Regel auf Grundlage einer ausführlichen Anamnese und der Erfüllung spezifischer diagnostischer Kriterien, die in Klassifikationssystemen wie dem DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) oder der ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) festgelegt sind. Eine sorgfältige Differentialdiagnose ist wichtig, um andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. Die Behandlung von Angststörungen umfasst in der Regel psychotherapeutische Ansätze, insbesondere die KVT kognitive Verhaltenstherapie, die als besonders wirksam gilt. Die KVT zielt darauf ab, ungünstige Denk- und Verhaltensmuster zu identifizieren und zu verändern, und beinhaltet oft Expositionstechniken, bei denen sich Betroffene schrittweise den angstauslösenden Situationen oder Objekten aussetzen. In einigen Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung, vorrangig mit Antidepressiva oder Anxiolytika, angezeigt sein, um die Symptome zu lindern. Eine Kombination aus Psychotherapie und Pharmakotherapie wird oft als besonders effektiv erachtet. Die Prognose ist bei frühzeitiger Diagnose und adäquater Behandlung in der Regel gut, wobei jedoch individuelle Unterschiede bestehen können.

24 Stunden Betreuung anfordern

Gerne senden wir Ihnen ein unverbindliches
und kostenloses Angebot über die sog. 24 Stunden Betreuung zu.

Unsere Partner

Bekannt aus

Skip to content