Psychotherapie

Psychotherapie ist ein Sammelbegriff für verschiedene psychologische Behandlungsverfahren, die dazu dienen, psychische Störungen, emotionale Probleme oder psychosomatische Beschwerden zu behandeln. Das Ziel ist, das seelische Wohlbefinden zu verbessern, Leidensdruck zu verringern und die Fähigkeit zur Bewältigung von Lebenskrisen zu stärken.

Grundlagen und Ablauf

Psychotherapie basiert auf Gesprächen und Interaktionen zwischen geschulten Psychotherapeuten und Patienten. Eine Psychotherapie kann sowohl im Einzel- als auch im Gruppensetting stattfinden. Der Therapeut hilft Patienten, die Ursachen von Problemen zu verstehen, neue Verhaltensmuster zu entwickeln und die eigenen Ressourcen zu aktivieren.

Der therapeutische Prozess ist strukturiert und verläuft in der Regel in mehreren Phasen:

  1. Diagnose und Aufklärung: Zu Beginn steht eine ausführliche Diagnostik, bei der die Probleme und Beschwerden des Patienten erfasst werden. Der Therapeut klärt über die Behandlungsziele und den geplanten Ablauf auf.
  2. Bearbeitungsphase: In dieser Phase wird an den Problemen gearbeitet. Je nach Therapieform kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, wie zum Beispiel Gespräche, Übungen oder Verhaltensänderungen.
  3. Abschlussphase: Wenn die Therapieziele erreicht sind, wird die Therapie beendet. Dabei werden Strategien für die Zukunft erarbeitet, um Rückfälle zu vermeiden.

Wichtige Therapieformen

Es gibt eine Vielzahl von psychotherapeutischen Ansätzen. Die in Deutschland von den Krankenkassen anerkannten und am häufigsten angewendeten Verfahren sind:

  • Verhaltenstherapie: Diese Therapieform konzentriert sich auf das Hier und Jetzt. Sie geht davon aus, dass erlerntes, problematisches Verhalten auch wieder verlernt werden kann. Der Patient lernt, seine Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen zu beobachten und durch neue, hilfreichere zu ersetzen.
  • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie: Diese Therapieform geht davon aus, dass aktuelle Probleme auf unbewusste Konflikte aus der Vergangenheit zurückzuführen sind. Der Therapeut hilft, diese unbewussten Ursachen aufzudecken und zu bearbeiten.
  • Psychoanalyse: Die Psychoanalyse ähnelt der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, ist aber intensiver und längerfristig angelegt. Im Fokus stehen die frühkindlichen Erfahrungen und die Aufarbeitung von inneren Konflikten.
  • Systemische Therapie: Dieser Ansatz betrachtet den Menschen als Teil eines Systems (z. B. Familie oder Partnerschaft). Probleme werden nicht als Störung einer einzelnen Person, sondern als Symptom einer Dysfunktion im System gesehen. Die Behandlung bezieht oft Angehörige mit ein.

Relevanz für pflegebedürftige und pflegende Angehörige

Psychotherapie ist nicht nur bei psychischen Störungen wie Depressionen oder Angststörungen hilfreich. Sie kann auch in der Pflege eine wichtige Rolle spielen:

  • Für pflegebedürftige Menschen: Eine chronische Krankheit oder die Pflegebedürftigkeit selbst können zu starken psychischen Belastungen führen, wie Depressionen, Ängsten oder einem Verlust an Selbstwertgefühl. Psychotherapie kann dabei helfen, diese emotionalen Herausforderungen zu bewältigen und neue Perspektiven zu finden.
  • Für pflegende Angehörige: Die Pflege eines Angehörigen kann eine enorme körperliche und seelische Belastung darstellen. Überforderung, Erschöpfung (Burnout) oder Schuldgefühle sind häufige Begleiterscheinungen. Psychotherapie bietet einen geschützten Raum, um diese Gefühle zu verarbeiten, Stressbewältigungsstrategien zu erlernen und die eigene psychische Gesundheit zu schützen.

Der Hausarzt ist oft die erste Anlaufstelle und kann eine Überweisung zu einem Psychotherapeuten ausstellen.

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