Eine Zwangsstörung macht sich durch kontinuierlich wiederkehrende Zwangsgedanken, Handlungen und Impulse bemerkbar, die für Betroffene nahezu immer als quälend wahrgenommen werden. Betroffene wissen, dass ihr Denken und Handeln zwang- und krankhaft ist. Sie sind sich der Zwangsstörung generell bewusst – können aus eigener Kraft jedoch meistens nichts dagegen unternehmen. In Deutschland leiden nach aktuellen Schätzungen rund zwei Millionen Menschen unter Zwangsstörungen.
Zu den bekanntesten Zwangsstörungen gehören Kontroll- und Waschzwänge. Betroffene müssen sich beispielsweise mehrfach davon überzeugen, das Bügeleisen ausgeschaltet zu haben oder waschen sich aus Angst vor Bakterien und Infektionen mehrfach die Hände. Bei diesen Zwängen entwickeln Betroffene fast schon paranoide Ideen und leiden unter Ängsten. Sie versuchen durch ihre Zwangshandlungen und Kontrollen nach ihrer Vorstellung Schlimmes zu vermeiden und fürchten sich, durch das Weglassen der Zwangshandlungen Katastrophen zu verursachen. Zwangsstörungen sind mit übermächtigen Gedanken verbunden, gegen die Betroffene nicht ankommen.
Therapiert werden Zwangsstörungen durch Verhaltenstherapien, Tiefenpsychologie oder durch analytische Psychotherapien. Bei der häufig gewählten Verhaltenstherapie werden die falschen Rituale wieder abgewöhnt. Es werden Strategien entwickelt, um die Zwangshandlungen zu übergehen. Mitunter können die Therapien durch Medikamente wie Neuroleptika unterstützt werden.