Verdauungsprobleme im Alter

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22.09.2025

Etwas Falsches gegessen oder zu wenig Wasser getrunken – jeder kennt das Problem, wenn die Verdauung ins Stocken gerät. Mit zunehmendem Alter nimmt die Neigung zu Verdauungsproblemen wie Verstopfung zu. Etwa 10 bis 15 % aller Erwachsenen leidet unter gelegentlicher oder sogar chronischer Verstopfung. Senioren sind deutlich häufiger betroffen als jüngere Menschen.

Im fortgeschrittenen Alter vermindert sich häufig die Magendehnung, was zu einer schnelleren Sättigung führt. Senioren bevorzugen deshalb oft kleinere Portionen beim Essen. Auch die Magenschleimhaut verändert sich mit der Zeit und kann Mineralstoffe und Vitamine nicht mehr so gut aufnehmen. Zusätzlich findet die Magenentleerung später statt. Da die Muskelkraft im Alter generell abnimmt, verlangsamt sich auch die Bewegung des Darms. Der Muskelabbau wird durch geringere Bewegung noch gefördert, was den Stoffwechsel in Mitleidenschaft zieht. Völlegefühle und Verstopfung nehmen Senioren dann die Lust am Essen.

Risikofaktoren für Verstopfung

  • zu wenig trinken
  • ballaststoffarmes Essen
  • Medikamente wie Antidepressiva, Schmerzmittel, Eisen
  • Fissuren und Hämorrhoiden
  • Divertikulose (Darmwand mit Ausstülpungen)
  • Einhalten des Stuhlgangs
  • Abführmittel-Missbrauch

Wann wird von einer Verstopfung gesprochen?

Von der medizinisch „Obstipation“ genannten Verstopfung wird gesprochen, wenn der Darm seltener als gewohnt geleert werden kann und auch die ausgeschiedene Stuhlmenge geringer erscheint. Bei einer Verstopfung ist der Stuhlgang schwer und kann nur durch Pressen herbeigeführt werden. Es kann danach das Gefühl verbleiben, dass keine vollständige Entleerung stattgefunden hat. Zusätzlich können Blähungen, Bauchschmerzen, Völlegefühle oder Appetitlosigkeit mit einer Verstopfung einhergehen.

Sofern eine Verstopfung über mehr als zwölf Wochen innerhalb der letzten sechs Monate mit mehreren der vorgenannten Symptome auftritt, wird von einer chronischen Obstipation ausgegangen. Chronische Verstopfungen sollten stets von einem Arzt behandelt werden.

Verdauung im Alter richtig anregen

Schon kleine Veränderungen in den Gewohnheiten können helfen, die Verdauung im Alter wieder auf Trab zu bringen. Eine Umstellung wirkt nicht von heute auf morgen, sondern bedarf ein wenig Geduld. Sollten sich dennoch auch nach längerer Zeit keine Verbesserungen einstellen, sollte ein Arzt konsultiert werden.

  • Ausreichend viel Flüssigkeit trinken: Flüssigkeit wird vom Darm für den Verdauungsprozess benötigt. Im Alter neigen viele Senioren dazu, zu wenig Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Es sollte darauf geachtet werden, mindestens 1,3 Liter pro Tag zu trinken. Bei Sport, Hitze, Durchfall oder Fieber sollte die Flüssigkeitsmenge höher ausfallen. Hiervon ausgenommen sind Menschen mit Herz- oder Nierenkrankheiten, die unbedingt ihren behandelnden Arzt nach der empfohlenen Trinkmenge fragen sollten.
  • Ballaststoffreiche Ernährung: Lebensmittel mit hohem Anteil an Ballaststoffen wie Vollkorn, Haferflocken, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse, Nüsse und Trockenfrüchte regen in Kombination mit der optimalen Flüssigkeitszufuhr die Darmtätigkeit. Ernährungsumstellungen sollten vorsichtig und mit einer Gewöhnungsphase durchgeführt werden, um Bauchschmerzen und Blähungen zu vermeiden.
  • Tipps aus der Küche: Es gibt Nahrungsergänzungsmittel wie Flohsamenschalen oder vergorene Milchprodukte wie Kefir oder Molke, die die Verdauung unterstützen. Auch Leinsamen und Kleie quellen im Magen auf und fördern die Darmtätigkeit. Auch hier ist die Flüssigkeitsmenge entscheidend. Wer Laktoseintolerant ist, muss von vergorenen Milchprodukten absehen.
  • Bewegung: Körperliche Aktivität regt die Verdauung an. Zu wenig Bewegung kann zu einer Verstopfung führen. Durch regelmäßige Spaziergänge oder leichten Sport wie Gymnastik werden die Muskeln gefördert, was sich wiederum auch auf die Verdauung auswirkt.

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