Blasenentzündung bei Senioren

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2. Dezember 2024

Harnwegsinfekte wie Blasenentzündungen sind bei Senioren ein häufiges gesundheitliches Problem. In den meisten Fällen sind anatomische Veränderungen die Hauptursache: Mit zunehmendem Alter verändern sich auch die Harnwege, wodurch sich Bakterien leichter verbreiten bzw. aufsteigen können. Aber auch ein schwächeres Immunsystem und die Einnahme von Medikamenten können eine Blasenentzündung begünstigen. Tragen Pflegebedürftige einen Katheter, ist das Risiko für Harnwegsinfekte besonders hoch. Nicht immer ist es einfach, eine Blasenentzündung im fortgeschrittenen Alter zu erkennen. Wir geben einige hilfreiche Tipps. Bitte beachten Sie jedoch, dass dieser Artikel keinen professionellen ärztlichen Rat ersetzt. Bei gesundheitlichen Problemen sollten Sie sich direkt an Ihren Hausarzt / Ihre Hausärztin wenden.

 

Wie entsteht eine Blasenentzündung?

Die auch Zystitis genannte Blasenentzündung entsteht in der Regel durch Bakterien, die aus dem Darm über die Harnröhre in die Blase abwandern. Bei ungünstigen Bedingungen können E. Coli Bakterien aus dem Darm in die Harnwege gelangen. Bei Frauen ist die Harnröhre kürzer. Der Aufstieg der Bakterien ist dadurch erleichtert. Das ist mitunter ein Grund, weshalb besonders viele Frauen unter Blasenentzündungen leiden.

Die Bakterien können jedoch nicht nur durch mangelnde Hygiene in die Harnwege gelangen, sondern auch durch Geschlechtsverkehr. Der Druck auf die Blase kann auch durch eine Verstopfung erhöht werden, was das Eindringen von Bakterien begünstigen kann. Manchmal bilden auch Fremdkörper wie Katheter oder Blasensteine eine ideale Anhaftungsstelle für Bakterien. Nicht zuletzt kann ein schwaches Immunsystem die Abwehr von Bakterien erschweren.

 

Symptome einer Blasenentzündung bei Senioren

Bei Senioren können typische Symptome eines Harnwegsinfekts, wie beispielsweise häufiger Harndrang oder Brennen beim Wasserlassen, weniger ausgeprägt sein oder sogar fehlen. Dafür können andere Anzeichen auf eine Blasenentzündung hinweisen:

  • Verwirrtheit: Plötzliche Desorientierung oder Verwirrung kann ein Hinweis auf einen Harnwegsinfekt sein, was insbesondere für Menschen mit Demenz gilt.
  • Unwohlsein: Bei einer Blasenentzündung im Alter können auch allgemeine Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Schüttelfrost oder Fieber auftreten.
  • Harnverhalt: Es können plötzlich Schwierigkeiten beim Wasserlassen auftreten, wobei auch ein Gefühl entstehen könnte, dass die Blase nicht vollständig geleert werden kann.
  • Veränderter Stuhlgang: Auch Verstopfung oder Durchfall können bei Senioren auf eine Blasenentzündung hinweisen.
  • Inkontinenz verschlimmert sich: Die Verschlechterung einer vorhandenen Inkontinenz oder das plötzliche Auftreten einer Inkontinenz kann auch bei einer Harnwegsinfektion auftreten.

Bei Senioren kommt es zu solch unterschiedlichen Symptomen, weil bei schwächeren Immunreaktionen typische Entzündungsreaktionen geringer ausgeprägt sind. Auch Medikamente können Anzeichen verändern oder verstecken. Durch Vorerkrankungen wie Herzprobleme oder Demenz können typische Symptome auch überlagert werden.

Deshalb ist es so wichtig, jede plötzlichen Veränderung des Gesundheitszustandes ernst zu nehmen und ärztlich abklären zu lassen.

 

Wie wird eine Blasentzündung bei Senioren behandelt?

Bei älteren Menschen hängt die Behandlung eines Harnwegsinfektes davon ab, wie ausgeprägt die Entzündung und wie es um den allgemeinen Gesundheitszustand bestellt ist. In der Regel verschreibt der Arzt ein Antibiotikum.

Eine ärztlich begleitete Therapie ist bei einer Blasenentzündung sehr wichtig, weil bei älteren Menschen Harnwegsinfekte schneller zu Komplikationen wie Nierenbeckenentzündungen oder Blutvergiftungen führen können.

Zusätzlich sollten Betroffene viel trinken, um die Bakterien aus der Blase und den Harnwegen zu spülen. Senioren haben im Alltag eher die Tendenz, zu wenig zu trinken. Schmerzen beim Wasserlassen lassen sich durch traditionelle Schmerzmittel lindern. Lindernd wirken darüber hinaus warme Sitzbäder.

 

Was können Senioren vorbeugend gegen Harnwegsinfekte tun?

Damit das Risiko von bakteriellen Infekten gesenkt werden kann, muss neben einem ausgeglichenen Wasserhaushalt auf eine gute Intimhygiene geachtet werden. Regelmäßige Toilettengänge und die Vermeidung von Reizstoffen kann ebenfalls helfen, Blasenentzündungen zu vermeiden. Inkontinente Senioren sollten noch sorgfältiger auf Hygiene und den regelmäßigen Wechsel von Inkontinenzprodukten achten.

Dennoch lässt sich eine Blasenentzündung nicht immer vermeiden. Bei jedem Verdacht auf einen Harnwegsinfekt muss ein Arzt hinzugezogen werden. Dies gilt bei anhaltenden und sich verschlimmernden Beschwerden sowie insbesondere bei Schüttelfrost, Fieber oder Blut im Urin.

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