Die gefürchteten Bakterien haben einen fast unaussprechlichen Namen: Staphylococcus aureus! Diese Krankenhauskeime können sich bei einigen Menschen harmlos auf der Haut und den Schleimhäuten ansiedeln, bei anderen aber schwere Infektionen auslösen.
Das Trügerische an den Keimen ist jedoch, dass sie starke Resistenzen gegen viele klassische Antibiotika vorweisen können. Dann wird von MRSA gesprochen – also von Methicillin Resistenter Staphylococcus Aureus. Die Resistenz gegen Antibiotika erschwert nicht nur eine Therapie, sondern kann eine Infektion auch gefährlich machen. Besonders gefährdet sind Patienten in Krankenhäusern – weshalb übrigens vom Krankenhauskeim gesprochen wird – und Pflegeeinrichtungen sowie Menschen mit einem schlechten Gesundheitszustand.
Was macht MRSA so gefährlich?
Bei MRSA hat sich die Resistenz gegen Beta-Laktam-Antibiotika durch die Veränderung von Bindeproteinen entwickelt. Die Widerstandsfähigkeit bezieht sich auf Penicillin und andere bekannte Antibiotika. Eine Infektion mit Krankenhauskeimen kann deshalb kaum mit klassischen Antibiotika behandelt werden.
Das Bakterium selbst kommt bei vielen Menschen auf der Haut oder Schleimhaut vor und gilt für gesunde Menschen als ungefährlich. Wenn aber das Immunsystem nicht mehr richtig arbeitet, können Krankenhauskeime eine schwere Infektion auslösen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Keime sehr lange überleben können. Übertragen werden sie überwiegend über Kontakt; beispielsweise über die Hände. Befinden sich die Keime auf der Haut oder Schleimhaut, kann durch Wunden oder Hautverletzungen sogar eine Eigen-Infektion stattfinden.
MRSA-Infektionen treten deshalb häufig in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen auf. Durch unzureichende Hände-Desinfektionen werden die Erreger übertragen. Aus diesem Grund gilt eine ordnungsgemäße Krankenhaushygiene als Prävention vor MRSA-Infektionen.
Anzeichen einer Infektion mit Krankenhauskeimen
Eine reine Besiedelung mit den Keimen auf der Haut oder den Schleimhäuten löst oft keine Beschwerden aus. Betroffene sind allerdings Träger von Erregern und damit mögliche Überträger beim Kontakt mit anderen Menschen. Bei gesunden Menschen können die Keime von alleine verschwinden. Auch eine lokale Behandlung kommt in Betracht.
Bei einer lokalen oder die Organe betreffenden MRSA-Infektion kann es zu unterschiedlichen Symptomen kommen:
- verschlechterter Allgemeinzustand, Fieber, erhöhte Herz- und Atemfrequenz, niedriger Blutdruck
- Blutvergiftung
- Schmerzen, Schwellungen, Rötungen, Überwärmung betroffener Bereiche
- Hautentzündungen, Abszesse, Wundinfektionen nach Eingriffen
- Harnwegsinfektionen
- Hirnhautentzündung
- Lungenentzündung
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Mittelohrentzündung
Diese Anzeichen können – müssen aber nicht – auf eine MRSA Infektion hinweisen. Unterschieden wird stets zwischen lokalen Infektionen und Infektionen, die einzelne Organe betreffen.
Diagnose und Behandlung
Krankenhauskeime auf der Schleimhaut oder Haut lassen sich durch Abstriche nachweisen. Gleiches gilt auch für Wunden. Zusätzlich können Urin und Blut auf Erreger getestet werden. Der Nachweis erfolgt durch mikrobiologische Untersuchungen und Kulturnachweise in Laboren.
Bei einer MRSA Besiedelung auf der Haut oder Schleimhaut wird eine sogenannte Sanierungstherapie durchgeführt. Diese Sanierung soll die Bakterien entfernen. Hierzu können antiseptische Salben oder andere Arzneimittel für Waschungen oder Spülungen zur Keimreduktion eingesetzt werden. Die mindestens über zwei Wochen andauernde Therapie muss regelmäßig durch Abstrichuntersuchungen kontrolliert werden.
Bei inneren Infektionen wird versucht, die multiresistenten Keimen mit Antibiotika wie Linezolid, Daptomycin oder Tigecyclin und anderen Reserveantibiotika abzutöten. Die Therapien beinhalten in der Regel die Gabe verschiedener Antibiotika.
Sind Senioren besonders gefährdet?
Es gibt sicherlich viele Menschen, die ohne Wissen eine Besiedelung der Schleimhäute oder der Haut mit Krankenhauskeimen haben. Dies verschwindet in der Regel von alleine ohne weitere Maßnahmen.
Eine Besiedelung mit MRSA ist aber bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem, mit (chronischen) Wunden oder invasiven Zugängen wie Kathetern problematisch. Durch Hautöffnungen können Krankenhauskeime in den Körper gelangen und schwere Infektionen auslösen. Besonders anfällig für schwere Verläufe sind neben Säuglingen und Kleinkindern insbesondere chronisch kranke, immunschwache und alte Menschen.
Um eine Infektion mit Krankenhauskeimen vorzubeugen, sollte stets auf eine regelmäßige und sorgfältige Handhygiene geachtet werden. So kann eine Verschleppung von besiedelten Hautstellen auf andere Körperbereiche oder auch andere Menschen verhindert werden.
Auf diese Hygiene achten selbstverständlich auch die Betreuungskräfte in der 24 Stunden Betreuung, die zusätzlich auch durch eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung das Immunsystem ihrer Schützlinge unterstützen. Erfahren Sie bei CareWork & SHD jetzt mehr über die 24 Stunden Betreuung!