Beratungszeiten

Mo – Fr 7:00 – 19:00 Uhr

Kostenlose Beratung

Einsamkeit im Alter

Facebook
Twitter
WhatsApp
Email
Drucken

Der Ehepartner ist verstorben und die berufstätigen Kinder wohnen weit weg – viele Senioren fühlen sich allein und leiden unter Einsamkeit. Oft sind es Veränderungen im gewohnten Umfeld wie Todesfälle, Trennungen oder Krankheiten, die mit der Zeit Vereinsamung auslösen. Schließlich stehen Familie und Freunde bei Senioren an erster Stelle und bilden die Basis des Soziallebens. Stirbt aber jemand aus diesem so wichtigen Umfeld oder müssen Kinder und Enkelkinder berufsbedingt wegziehen, entsteht eine Lücke, die Senioren manchmal nicht mehr sinnvoll zu füllen wissen.

Aber auch eine durch alterstypische „Wehwehchen“ oder Erkrankungen eingeschränkte Mobilität führt ebenfalls häufig in die Einsamkeit. Nicht selten isolieren sich Senioren, wenn sie krank und nur noch einschränkt mobil sind. Sie verlassen nur ungern das Haus und nehmen noch weniger am Sozialleben teil.

 

Einsamkeit ist nicht gesund

Einsamkeit hat einen negativen Einfluss auf die Gesundheit. Studien kommen sogar zu dem Ergebnis, dass die Einflüsse von Einsamkeit einen ähnlichen Effekt haben können wie etwa Übergewicht oder Nikotinsucht. Das größte Risiko der Vereinsamung ist jedoch das Abrutschen in Depressionen. Sind ältere Menschen in der Abwärtsspirale der Einsamkeit gefangen, wird ein Ausbruch schwer. Bereits vorhandene gesundheitliche Probleme und Symptome können sich durch einsetzende Depressionen noch verschlimmern. Einsame und depressive Senioren müssen einen Weg finden, gezielt etwas dagegen zu unternehmen.

Raus aus der Einsamkeit – raus aus der Komfortzone

Senioren sollten trotz aller möglichen Einschränkungen darauf achten, nicht ihren Bekannten- und Freundeskreis zu vernachlässigen. Selbst wenn Freundschaften durch Ehe, Arbeit und Familie „auf Eis“ gelegen haben, kann es für alle Beteiligten schön sein, Beziehungen wieder aufleben zu lassen. Gleiches gilt für Hobbys oder andere Aktivitäten, die früher ausgeübt worden sind und mit Sicherheit auch heute noch Freude machen können. Denn genau darum geht es: SchiffsreisenSpaß und Freude! Wer Freude hat an den Dingen, die er macht, fühlt sich gleich weniger einsam. Natürlich muss bei den Überlegungen bedacht werden, welche Freizeitaktivitäten von Gesundheit und Ausdauer noch mitgemacht werden. Meist bieten sich dennoch einige Möglichkeiten an, um der Einsamkeit den Kampf anzusagen:

  • Familie & Freunde: Liebe Menschen zu besuchen oder einzuladen hilft gegen Einsamkeit. Schon die Vorbereitungen für einen Kaffeeklatsch oder Sonntagsbesuch mit frisch gebackenem Kuchen bereiten Freude. Und wenn Familienangehörige und alte Bekannte nicht verfügbar sind oder keine Zeit haben, freuen sich mit Sicherheit die Nachbarn über eine Einladung zum Kaffee.
  • Unterhaltungsmedien: Um die vielleicht jüngeren Familienmitglieder zu erreichen und die Kommunikation zu erleichtern, kommt auch die Nutzung von sozialen Medien infrage. Der Handel hält Smartphones, Tablets und andere einfach zu bedienende Geräte bereit, die speziell auf die Ansprüche und Bedürfnisse von Senioren zugeschnitten sind. Das Erlernen des Umgangs mit der Technik und auch die Nutzung des Internets bieten wiederum viel Unterhaltung und Beschäftigung. Zahlreiche Volkshochschulen und regionale Bildungsinstitute bieten entsprechende Kurse für Senioren an. Und wenn der regelmäßige Gang zur Bücherei aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich ist, lassen sich auf dem Tablet oder Reader auch Bücher und Zeitschriften lesen.
  • Seniorentreffs: Seniorentreffs bieten eine Möglichkeit, Menschen im gleichen Alter kennenzulernen, die wahrscheinlich ebenfalls Wege aus der Einsamkeit suchen. In nahezu jedem Ort finden Senioren-Nachmittage oder ähnliche Veranstaltungen statt, die eine gute Möglichkeit zum sozialen Anschluss bieten. Ansprechpartner hierfür sind karitative Einrichtungen, Kirchen oder Seniorenheime. Oft werden auch Ausflüge oder Spielenachmittage veranstaltet, bei denen sich neue Freundschaften knüpfen lassen.
  • Haustiere & Garten: Haustiere haben einen positiven Einfluss auf Menschen und lösen Wohlbefinden aus. Leben Haustiere mit im Haushalt, leisten sie Gesellschaft und können auch trösten, wenn Einsamkeit empfunden wird. Hunde, Katzen oder Vögel vermitteln das Gefühl, gebraucht zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Einen ähnlichen Effekt kann im Übrigen Gartenarbeit haben. Zudem veranlasst der Garten die Senioren, viel Zeit an der frischen Luft zu verbringen. Natürliches Licht und frische Luft heben automatisch die Stimmung. Vielleicht gibt es sogar jemanden in der Nachbarschaft, der regelmäßig mit seinem Hund einen Spaziergang unternimmt und sich über eine Begleitung freuen würde.
  • Vereine: In Sport-, Musik-, Karnevals- und anderen Vereinen sowie in Kirchenchören können Senioren ebenfalls Anschluss finden. Bei regelmäßigen Treffen und Veranstaltungen verbinden die gemeinsamen Interessen. Sportvereine und andere Einrichtungen bieten oftmals spezielle Kurse für Senioren an, die den Fähigkeiten älterer Menschen entsprechen. Das Repertoire reicht von Tanzen über Töpfern bis hin zu Schwimmen, Malen oder Yoga. Das Vereinsleben bereitet Freude, hilft gegen Einsamkeit und kann je nach Verein durch körperliche Betätigung sogar die Gesundheit positiv beeinflussen. Und wer beispielsweise selbst über gute Kenntnisse in Handarbeiten oder Basteleien verfügt, der kann auch überlegen, selbst einen Kurs ins Leben zu rufen.
  • Gemeinnütziges & Ehrenamt: Eine sinnvolle Beschäftigung kann für Senioren auch die Ausübung eines Ehrenamtes sein. Berufstätige Eltern sind zum Beispiel auf Leih-Omas oder Leih-Opas angewiesen. Kinder freuen sich über Hilfe bei den Hausaufgaben oder Touristen über Stadtführungen. Gemeinnützige Vereine bieten oftmals ein großes Repertoire an Ehrenämtern und unterhalten auch Suppenküchen oder Second Hand Geschäfte, die vielleicht Unterstützung brauchen. Die Übernahme eines Ehrenamtes ist erfüllend und kann wieder glücklich machen.
  • Reisen: Viele ältere Menschen bedauern, sich in jungen Jahren nur auf Arbeit und Familie konzentriert zu haben. Sie hätten gerne etwas mehr von der Welt gesehen, aber trauen sich jetzt nicht mehr. Dabei haben zahlreiche Reiseveranstalter Seniorenreisen im Programm, die dank guter Planung und Betreuung als sicher und komfortabel gelten. Auf Gruppenreisen für Senioren treffen sich Gleichgesinnte, die einzigartige Erlebnisse teilen können. Dies gilt für Butterfahrten oder Tagestouren genauso wie für längere Urlaube oder die Überwinterung im Süden.
  • Lernen: Niemand ist zu alt, um zu lernen. Und auch für Senioren gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Fortbildung oder Weiterbildung. Vom seniorengerechten Computerkurs über das Erlernen einer Fremdsprache bis hin zum Seniorenstudium haben ältere Menschen jetzt Zeit und Muße, die Dinge zu erlernen, die sie schon immer können und wissen wollten. Insbesondere die Erweiterung des geistigen Horizonts steigert das Selbstbewusstsein und hilft, auch mit anderen Problemen umzugehen.
  • Umzug: Auch wenn die aktuelle Wohnsituation gewohnt und deshalb geschätzt wird, kann die Veränderung der Wohnsituation aus der Einsamkeit führen. Je nach Gesundheitszustand und Selbstständigkeit empfiehlt sich vielleicht eine Senioren-WG, Mehrgenerationenhaus oder sogar betreutes Wohnen. Eine Alternative hierzu ist die sogenannte 24 Stunden Betreuung, bei der die Betreuungskraft mit im Haushalt lebt. Sie kümmert sich während ihres Arbeitseinsatzes um die grundpflegerischen und hauswirtschaftlichen Belange. Dadurch, dass die Betreuungskraft mit im Haushalt wohnt, ist Einsamkeit nahezu ausgeschlossen.

Viele der vorgenannten Möglichkeiten gegen Einsamkeit im Alter kosten Geld. Und bei der verbreiteten Altersarmut wird sich jeder Mensch überlegen, wie viel er in Reisen oder technische Geräte investieren kann. Zahlreiche Dinge lassen sich jedoch auch gebraucht erwerben, wobei auch eine Schnäppchenjagd oder ein Flohmarkt Spaß machen kann. Kurse und Reisen werden für Senioren ebenfalls häufig vergünstigt angeboten, weshalb gezielt nachgefragt werden sollte. Der Gesundheit dienende Kurse und Kuren werden von den Krankenkassen bezuschusst oder übernommen.

„Schlachtplan“ gegen Einsamkeit

Senioren, die sich einsam fühlen, sollten darüber nachdenken, was ihnen in der Vergangenheit viel Freude bereitet hat. Vielleicht ist es möglich, alte Hobbys und Beschäftigungen einfach wieder aufleben zu lassen. Auf der anderen Seite ist es auch sinnvoll, seiner Neugierde nachzugeben. Es bedarf schon etwas Mut, um Neues auszuprobieren. Jedoch lassen sich auf diese Weise neue Kontakte knüpfen und etwas Bewegung in den Alltag bringen. Wer sich Gedanken macht, sollte seine Ideen schriftlich festhalten. Eine „To-Do-Liste“, die immer im Sichtfeld bleibt, bringt die noch ausstehende Umsetzung immer wieder in Erinnerung. Und auch wenn es ein wenig Überwindung kostet: Der erste Schritt aus der Einsamkeit ist das Einholen von näheren Informationen, die Vereinbarung von Probeterminen oder das Ausfüllen eines Anmeldeformulars. Wenn dieser erste Schritt getan ist, steht der Frischekur für Alltag und Sozialleben nichts mehr im Weg.