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Demenz frühzeitig erkennen – Tests und Tipps

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Bei einem Großteil von Demenzerkrankungen handelt es sich um fortschreitende, nicht heilbare Erkrankungen. Durch Medikamente und Therapien lässt sich der Krankheitsverlauf jedoch verzögern. Deshalb ist es auch so wichtig, eine demenzielle Erkrankung so früh wir möglich festzustellen. Betroffene erhalten so Gelegenheit, sich in ärztliche Behandlung zu begeben und länger selbstständig leben zu können.

Leider sind die ersten Anzeichen einer Demenz eher vage und werden gerne von Betroffenen und Angehörigen gleichermaßen verharmlost oder überspielt. Wer gesteht sich schon gerne ein, etwas mehr als nur verwirrt zu sein?

Wer hat als Angehöriger nicht Angst davor, mit einem nahen Verwandten umzugehen, der sich wegen einer Demenz grundlegend verändert? Und dennoch ist es richtig, bei den ersten verlässlichen Symptomen nicht abzuwarten, sondern einen Arzt zu konsultieren und Demenz-Tests durchführen zu lassen.

Welche Testverfahren hierfür infrage kommen und wie sie durchgeführt werden, möchten wir gerne an dieser Stelle erläutern. Dabei sollte jedoch immer berücksichtigt werden, dass beispielsweise ein in Eigenregie durchgeführter Demenz Test niemals den Besuch beim Arzt ersetzen kann. Nur ein Arzt ist mittels Anamnese, Laboruntersuchungen und anderer Diagnosemöglichkeiten in der Lage, eine Demenzerkrankung sicher zu diagnostizieren. Das jeweilige Ergebnis eines Demenz Tests sollte vielmehr zum Anlass genommen werden, einem Verdacht weiter nachzugehen.

Ein Demenz Test reicht nicht aus

Ein einzelner Test auf Alzheimer oder eine andere Demenzerkrankung reicht nicht aus, um eine aussagekräftige Diagnose stellen zu können. Dafür müssen mehrere Untersuchungen und psychometrische Tests durchgeführt werden.

Mit psychometrischen Tests können individuelle Verhaltensweisen von Experten analysiert werden, die durch künstlich hervorgerufene Situationen herbeigeführt werden. In einer derartigen Testumgebung werden Einbußen in den kognitiven Fähigkeiten erkannt und können früh behandelt werden. Es gibt mehrere psychometrische Testverfahren, die zu einem Großteil von Psychologen, Neurologen, Hausärzten und geschulten medizinischen Mitarbeitern durchgeführt werden:

  • Uhrentest nach Shulman: Bei diesem psychometrischen Test muss der Betroffene eine Uhr zeichnen, also einen Kreis skizzieren und dann an der korrekten Stelle die 12 Uhrzeiten einfügen. Danach muss er eine vorgegebene Uhrzeit durch die Zeichnung eines Stunden- und Minutenzeigers einzeichnen. Dies gelingt nur, wenn die notwendigen geistigen Fähigkeiten wie Erinnerungsvermögen, Merkfähigkeit und Orientierung vorhanden sind.
  • MMST/Mini Mental Status Test nach Folstein: Der MMST Test besteht aus einem Interview mit Fragen und Handlungsaufgaben, durch die Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit, Orientierung, Erinnerungsvermögen, Sprache und Rechenfähigkeit überprüft werden. Die Durchführen des MMST Tests dauert etwa 15 Minuten. Maximal können 30 Punkte erreicht werden. Erreicht der Proband weniger als 27 Punkte, wird von leichten kognitiven Beeinträchtigungen ausgegangen. Werden weniger als 20 Punkte im Test erreicht, liegt der Verdacht auf eine mittelgradige Demenz nahe. Bei weniger als 10 Punkten kann von einer schweren Demenz ausgegangen werden.
  • DemTect-Test: Der auch Demenz-Detektions-Test genannte DemTect-Test dient der Detektion einer Demenz und dauert etwa acht Minuten. Die Besonderheit dieses Tests ist, dass dabei das Alter des Probanden berücksichtigt wird. Auch dieser Test besteht aus fünf Aufgaben, bei der der Proband u.a. Wortlisten wiederholen, Zahlen umwandeln und Dinge zuordnen muss. Es können maximal 20 Punkte erreicht werden. Die erreichten Punkte werden addiert. Das Gesamtergebnis ergibt sich dann aus einer Umrechnungstabelle, die das individuelle Alter berücksichtigt.
  • TFDD Test: Dieses Testverfahren zielt darauf ab, eine Demenzerkrankung von Depressionen abzugrenzen, da diese eine demenzielle Krankheit vortäuschen können. Der Test dauert etwa 10 Minuten und umfasst neun Aufgaben. Geprüft wird die Wortreproduktion, die zeitliche Orientierung, die Befolgung von Anweisungen, Zeichnen und Sprechen. Sofern von 50 erreichbaren Punkten weniger als 35 Punkte erzielt werden, spricht das Ergebnis für eine Demenz. Der Depressionsteil des Tests ist in 11 Stufen aufgeteilt. Sofern von 20 erreichbaren Punkten mehr als 8 Punkte erreicht werden, spricht das Ergebnis für Depressionen.
  • SKT Test nach Erzigkeit: Der SKT Syndrom-Kurz-Test erfasst Gedächtnisstörungen und Aufmerksamkeitsdefizite. Mit diesem Test können auch kognitive Störungen in Folge von anderen Gehirnerkrankungen, Einwirkung von Medikamenten und anderen Syndromen erkannt werden. Bei diesem Test wird u.a. mit Bildern und Spielsteinen gearbeitet.

Gen- und Bluttests bei Verdacht auf Alzheimer

Die Forschung arbeitet an der Testentwicklung, um Alzheimer und andere Demenzerkrankungen so früh wie möglich erkennen zu können. Für Aufsehen sorgte vor einigen Jahren der Alzheimer-Bluttest aus den USA. Anhand einer Konzentration von Blutfetten soll danach eine Alzheimer-Erkrankung bis zu drei Jahre vor Ausbruch der Krankheit vorhergesagt werden können. Auch Forschungen in Göttingen haben ergeben, dass vor Ausbruch der Alzheimer Krankheit spezielle Eiweiße im Blut nachweisbar sind, weshalb die Hoffnungen auf einen aussagekräftigen Bluttest weiterhin bestehen. Bislang werden entsprechende Bluttests jedoch nur selten angeboten und sind sehr teuer.

Bei einem kleinen Teil der bekannten Alzheimer-Fälle konnte nachgewiesen werden, dass die Krankheit vererbt wurde. Bei der vererblichen Variante tritt die Erkrankung in der Regel vor dem 60. Lebensjahr auf. Kann bei Erkrankten das entsprechende Gen nachgewiesen werden, bietet es sich an, dass sich Angehörige ebenfalls untersuchen lassen. Dieser genetische Nachweistest gilt als sicher und kann von Menschen ab einem Alter von mindestens 18 Jahren durchgeführt werden.

Demenz ist nicht gleich Demenz

Es gibt viele verschiedene Formen von Demenz. Zu den häufigsten Erkrankungen gehören

Jede Demenzerkrankung äußert sich durch unterschiedliche Symptombilder. Zeigt sich eine Vaskuläre Demenz eher durch Antriebs- und Konzentrationsschwächen, macht die Alzheimer Krankheit durch Gedächtnisstörungen auf sich aufmerksam.

Bevor man sich jedoch mit den verschiedenen Formen einer Demenz beschäftigen kann, muss zunächst einmal das Vorliegen einer Demenz sicher diagnostiziert werden. Demenzielle Symptome können nämlich auch bei Diabetes, Schädel-Hirn-Traumata, Depressionen, Alkoholerkrankungen oder Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörungen auftreten, die es abzugrenzen gilt. Eine umfassende Diagnose von einem Facharzt ist also unumgänglich.

Erste Anlaufstelle sollte dabei immer der Hausarzt sein, der zu Diagnose- und Therapiezwecken auch an Neurologen, Psychologen oder Memory-Kliniken überweisen kann.

 

Frühe Anzeichen für eine Demenz

Demenzielle Erkrankungen gehen mit einer fortschreitenden Verschlechterung der geistigen Leistungsfähigkeit einher. Sie gehören zu den Erkrankungen, die insbesondere Menschen im höheren Alter betreffen. Nicht umsonst wird auch immer wieder von einer Altersdemenz gesprochen. Deshalb können folgende Frühwarnzeichen hilfreich sein, die eigene kognitive Leistung einzuschätzen oder als Angehöriger bei Verdacht auf eine Demenz frühzeitig zu reagieren:

  • Aussetzer im Kurzzeitgedächtnis – Erinnerungsvermögen an Dinge, Namen oder Zahlen, mit denen man sich kürzlich beschäftigt hat
  • Auffälliges Verhalten – Plötzliches Zurückziehen von ansonsten geselligen Menschen, Wesensveränderung
  • Wortfindungsstörungen – häufiges Suchen nach dem richtigen Wort, „Hund“ statt „Katze“ oder „Glas“ statt „Tasse“ sagen
  • Schwierigkeiten in der Orientierung – Gewohnte Umgebung nicht mehr erkennen, vom oft besuchten Supermarkt aus den Weg nach Hause nicht mehr finden
  • Stimmungsschwankungen – Grundloser Wechsel von traurig auf euphorisch, von misstrauisch auf vertrauensselig

Treten derartige Symptome über einen Zeitraum von sechs Monaten immer wieder auf, könnte eine Demenz infrage kommen. Es sollte bei Verdacht eine gründliche Untersuchung beim Arzt erfolgen.

Frühe Therapie kann Krankheitsverlauf verzögern

Demenzerkrankungen wie die Alzheimer Krankheit sind nicht heilbar. Allerdings lassen sich durch geeignete Therapien die Beschwerden linden und den fortschreitenden Verlauf hinauszögern. Je früher die Therapie beginnt, desto besser sind die Chancen auf eine entsprechende Verzögerung.

Je nach Demenzform werden häufig Medikamente wie Antidementiva, Neuroleptika und Antidepressiva eingesetzt. Über Medikamente hinaus können kognitive Trainings sowie Ergotherapien und Psychotherapien die Therapie unterstützen. Ziel aller Demenztherapien ist es, den Betroffenen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben zu ermöglichen.

Ist ein gewisses Stadium bei einer Demenz erreicht worden, muss über eine Betreuungsmöglichkeit nachgedacht werden. Die 24 Stunden Pflege und Betreuung der CareWork beinhaltet auch hauswirtschaftliche Aufgabenbereiche wie etwa die Zubereitung der Mahlzeiten. Das Betreuungspersonal ist dabei mit im zu betreuenden Haushalt untergebracht, was insbesondere Menschen mit Demenz entgegenkommt.

Für mehr Informationen: www.24stundenbetreut.com